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Neuigkeit

Aktion „boden:ständig“ treibt in Rohr neue Blüten

Landwirt Herbert Betz, Wolfgang Heinlein (Personalrat ALE Ansbach), Rohrs Bürgermeister Felix Fröhlich, Jakob Meier (Koordinator Boden:Ständig am ALE Ansbach) und Landwirt Klaus Dechet

Blühstreifen Ansaat

Mitarbeiter der Ländlichen Entwicklung und Landwirte engagieren sich – Auf 1.600 Quadratmetern Blühmischung gesät

Oft wird Behördenmitarbeitern eine gewisse Distanz zur Praxis und zum „wirklichen Leben“ nachgesagt. Ihnen haften vielmehr die Attribute „Schreibtischtäter“ oder„Papiertiger“ an. 60 Mitarbeiter vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE) in Ansbach haben mit der Übernahme einer Blühpatenschaft für eine landwirtschaftliche Ackerfläche bei Rohr nun das Gegenteil bewiesen.

Die Gemeinde Rohr will mit den Landwirten erreichen, dass bei Starkregen der wertvolle Mutterboden auf den Äckern bleibt und nicht weggeschwemmt wird. Deshalb wurde vor einigen Wochen das Projekt „boden:ständig Rohr“ gestartet. Die Initiative wird vom Amt für Ländliche Entwicklung in Ansbach betreut. Bei „boden:ständig“ geht es auch darum, dass jeder mit anpackt.

Deren Mitarbeiter sind ebenfalls von der Idee begeistert, so Projektkoordinator Jakob Meier von ALE. Bei den Mitarbeitern entstand deshalb die Idee, sich ganz persönlich einzubringen. Die engagierten Amtsangehörigen tragen deshalb die Kosten für das Projekt in Rohr. Die Landwirte Herman Betz aus Prünst und Klaus Dechet aus Gaulnhofen erledigen mit ihrer modernen Technik die Arbeit. 60 Mitarbeiter des ALE haben 500 Euro gesammelt.

Dieser Tage ging es zusammen mit Landwirten an die praktische Umsetzung. An einem  Feld zwischen Rohr und Gaulnhofen haben die  Landwirte an der Hangunterseite auf 1.600  Quadratmetern eine Begrünung eingesät. Mit  dieser dauerhaften Begrünung kann der Bodenabtrag gemindert werden. Da anstatt Gras  eine Blühmischung verwendet wurde, wird die  Fläche zu wertvollem Lebensraum für Insekten, erklärt Maier, wie „boden:ständig“ funktionieren kann.

Die Blühmischung besteht aus 35 verschiedenen einheimischen Arten. Damit die Fläche  möglichst das ganze Jahr über blüht, besteht  das Saatgut aus ausgewählten Früh- und  Spätblühern. Spätestens im Juli wollen sich  die Beteiligten wiedertreffen. Dann soll der  Ackerstreifen als Blütenmeer erstrahlen, zur Freude der Insekten und der Menschen.

Die Landwirte Herbert Betz und Klaus Dechet  erklärten, dass sie bereits seit zehn Jahren  entlang ihrer Maisäcker Blühstreifen freiwillig  anlegen. Da die Bewirtschaftung der Felder die  Lebensgrundlage für die Landwirtsfamilien ist,  sind die beiden froh, dass diese Aktion nun von engagierten Mitmenschen mit einem kleinen  finanziellen Ausgleich honoriert wird. 

Die Gemeinde Rohr ist seit letztem Jahr beim  Modellprojekt „Marktplatz der biologischen Vielfalt“ dabei. Das besondere an der Saataktion ist, dass damit die Ziele beider Initiativen verwirklicht werden, freute sich Bürgermeister Felix Fröhlich.